28. August 2024, Mittwoch

Eine Wohnung in Zürich einrichten: oh!

Und ich machte das, was das Schönste ist in noch fremden Städten: getting lost like a straying dog

Wo komme ich hin, wenn ich mich noch diese eine unklare Straßenecke weitertreiben lasse? Ist Coop besser oder Migros? Eine Rolle Züri-Müllsäcke kostet wirklich 45 Franken? Kann das sein, dass Glühbirnen-Hickel in der Schoffelgasse — noch vor den 45 anderen elitären Geheimtipp-Adressen, auf die man überall hingewiesen wird — in Wahrheit der würdevollste und stylischste Laden in der ganzen Stadt ist? Und, Schock: Ist die Nidelwähe (Blätterteigboden!) im Café Freytag in Seefeld — neben irgendeiner Meister-Schweinerei, die seit 1930 an der Upper East Side in Manhattan serviert wird — die größte Köstlichkeit auf Erden?

Die Stadt machte einen weich in der Birne, faul und sehr zufrieden, das wussten ja alle, das wird ja auch immer wieder gesagt. Und damit musste man trotzdem erst mal klarkommen.

Anruf im Wald: weiter nichts Besonderes. Die Harvester räumten das ab, was wir über die letzten Wochen an Käferbäumen ausgezeichnet hatten. Außerdem noch einmal zweihundert Festmeter Langholz für das kleine Sägewerk Mitsommer.  

Emails mit der unteren Denkmalschutzbehörde.

EHRGEIZ-DÄMMERUNG. 

Wie ändert sich die ganz auf Kick, auf Hit, auf Spruch, auf Auftritt, Sex, Killen, Selbstdarstellung, auf KREATIVITÄT (Gäääähn) hin eingestellte Existenz, wenn sich unten im Steißbein die Selbstzufriedenheit und die GENÜGSAMKEIT einnisten und als warmes, leider auch sehr angenehmes Glühen nach oben ziehen, in Rücken, Schultern und Hinterkopf? Ist das schon der Tod?

Du hattest es immer leicht, Junge, dir ist es LEICHT GEFALLEN (stimmt nicht), dir sind die Dinge ZUGEFALLEN (stimmt überhaupt nicht), ach hör doch auf, Junge, ihr wart die Hip Hops, die Lauten, die Aufschneider, die Angeber, das KOMMANDO FUN (haha, was soll denn das bitte sein?), du musstest nie groß kämpfen (das könnte stimmen), man hat dich getragen, es war das leichte, süße, extrem amüsante und kurzweilige Leben (ja!), vor dem dich ALLE IMMER GEWARNT HABEN, jetzt hast du die Scheiße. 

What?

Verstehe nur Bahnhof.

Es ist mir ja gar nichts leicht gefallen, sorry, anstrengend war‘s, eigentlich immer, aber ja, natürlich: Es hat auch brutal Spaß gemacht.

Sorry. SORRY.

Was im Wald ja so toll ist, dass sich hier, in dieser sehr großen Nicht-Ablenkung, erst wie so ein Witz, dann aber immer wieder neu, in schöner, milder, ernster, gänzlich unironischer Beharrlichkeit, die Frage nach dem SINN DES LEBENS neu stellt — falsch, nicht neu stellt, sondern zum ersten Mal überhaupt Thema ist. War das der Sinn das Lebens, dass ein Einarbeiten stattfand in einem nicht weiter spektakulären Ort, der seit Generationen in der Familie war — noch ein paar Kleinigkeiten dazulernen, wie die (nicht zu unterschätzende) Unterscheidung eines Tannen- und eines Fichtensetzlings, sich nach seinem klugen Sohn erkundigen, seine vier besten Freunde zurückrufen, und von Zeit zu Zeit dann, wenn in München oder in Frankfurt einer geliebten, oft ganz entfernten Verwandten an ihren multiplen, nicht mehr therapierbnaren Krebserkrankungen die Luft ausging, setzte man sich in einen ICE? 

Warum nicht. Ich wäre mit diesem Sinn, ich wäre mit dieser Reglung des Lebens im Lebensjahr 55: einverstanden.

Oasis, the UK tour dates 2025:
4. und 5. Juli Cardiff
11., 12., 19. und 20. Juli Manchester
25. und 26. Juli, 2.,3 August London Wembley
8. und 9. August Edinburgh
16. und 17. August Dublin

#Sex 

#UndPaulsagt
#Christel spricht die Wahrheit

#Frankenpost