1. September 2024, Sonntag, judgement day (ach was)

Noch mal zum FlixBus: das Größte. Tausend Mal so romantisch wie Zugreisen. Und natürlich komfortabler. Und pünktlicher. Als Schriftsteller, der sich dem realistischen Roman verpflichtet fühlt (Tolstoi, Benjamin v. Stuckrad-Barre), kann man eigentlich nur FlixBus fahren. Mit dem Bus ins Morgengrauen: big. 

Die Leute, die ich in Zürich kenne, versuchen seit geraumer Zeit, das Café Odeon am Limmatquai wieder in Gang zu bringen. Beste Lage, große Aura. Alles passierte früher im Odeon, und man sieht der Lokalität bis heute an, dass noch immer alles möglich wäre — die Eltern meiner Zürcher Freunde haben dort um 1979/ 80 die Stadt in Gang gebracht, die wir heute kennen (ich denke beim Odeon natürlich auch immer an Eckhart Nickel und Christian Kracht, die dort 1982 mit Pferdeleder-Loafern und weißen Jeansjacken rumsaßen und für Zürich New Wave in Gang brachten). Aber komisch, das mit der Renaissance des Odeon funktioniert nicht. Die Kellner haben einfach nicht die Klasse, die sie an einer solchen Adresse aber unbedingt haben müssten. 

Ach so: Kretschmer wird es in Sachsen schaffen. Das Wahlstudio Uslar sagt am Wahlsonntag um 10 Uhr für die CDU 33 Prozent voraus, für die AfD jämmerliche 27 Prozent (Standort: FlixBus auf A96 bei Landsberg am Lech).

Man könnte jetzt sagen, mit der AfD sollte man es machen wie Kamala Harris mit dem hässlichen Trump: Humooooor. Und ansonsten ignorieren. Aber daran glaube ich bei unseren astreinen Nazis aus Ostdeutschland nicht (liest man das sensationell präzise, Augen öffnende, von Jens-Christian Rabe geführte Interview mit dem Soziologen Steffen Mau in der SZ, glaubt man sowieso nichts mehr, das aber auf eine gute, inspirierende, einen nicht in Resignation, sondern in Kämpferlaune versetzende Art).

Fuck AfD. 

Wir ficken euch, Kacknazis, wir hauen euch sachte und auch gar nicht so sachte immer wieder auf den Kopf und auf die Finger, bis ihr kapiert habt, dass man das nicht macht, eine hässliche, dumme, sinnlose Partei wählen.

Hier im FlixBus wird heute noch mal sehr klar entschieden: DER UNTERGANG FÄLLT AUS. Untergänge und Katastrophen sind etwas für B-Hollywood-Regisseure (Roland Emmerich), für Schwurbler und für Kitschiers. Die Wirklichkeit ist schlicht: interessanter/ nicht so doof. 2024: das Jahr, in dem der Osten um eine Minute vor 12 noch aufwachte und Kamala Harris dem hässlichen Donald Trump eine übel schmerzende Niederlage beibrachte.

#power 
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