11. Oktober 2011, Freitag
WER bekommt den Literatur-Nobelpreis? Han watt bitte wer?
Deutschlands Buchhändlerinnen leiden. Das Komitee in Oslo bringt die Überraschung noch ganz aus der Mode — es gibt nur noch Überraschungen, jedes Jahr eine neue.
Sie ist ja gar nicht sooo unbekannt, merke ich gerade, ganz im Gegenteil, wohl schon eher eine arrivierte, sehr durchgesetzte Autorin, nur ich kenne sie mal wieder nicht (okay, okayy). Bei ihr, der großen Südkoreanerin, so kann man jetzt lesen, geht es unter anderem um eine Frau, die sich in eine Pflanze verwandelt (aus Protest gegen die herrschenden Verhältnisse, Scheiße). OKAY! Das muss erst mal wenig heißen, nichts Gutes, nichts Schlechtes, der größte Käs‘ kann toll sein, wenn, wie gerne gesagt wird, die SPRACHE stimmt (gähn). Jetzt sagt garantiert gleich wieder irgend jemand: „Die ist aber wirklich ganz, ganz toll.“ Da bin ich sowieso sicher, dass die toll ist — endlich mal ein Buch über eine Vegetarierin!
Es freuen sich alle Han-Kang-Spezialistinnen auf Erden. „Die Vegetarierin ist ein Meisterwerk“, Julia Ecke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Iris Radisch auch ganz normal begeistert (Rezension vom 13.10. 2016 in der ZEIT). In der Welt fand Mara Delius die Sexszenen im zweiten Teil des Buches leider eher misslungen („betulich“).
Han Kang jetzt also in einer Reihe mit Thomas Mann und Hermann Hesse. Ich habe ja auch immer gesagt: Die 25 wichtigsten Journalistinnen-Preise des Jahres (es sind etwa 25 sehr wichtige) müssen die kriegen, die ganz weit weg irgendwo im Abseits stehen, wir Angeber in den großen Zeitungen kriegen doch eh schon das ganze Licht und die ganze Sonne ab. Kang arbeitet nebenbei übrigens als Journalistin für die Zeitschrift Wasser der tiefen Quelle. Und auch in diesem Jahr, verehrte Hörerinnen und Hörer, ist der Literaturnobelpreis wieder mit umgerechnet 99,99 Mark dotiert. 😘😘
Wer ist da? Ach du bist es, DER WALD ist am Telefon (ich habe euch lieb, ich vermisse euch, Leude).
Fühle ich mich klein, ängstlich und heimatlos, lese ich einfach die um die zwanzig pro Tag eintreffenden WhatsApp-Nachrichten der „Schmankerlgruppe“, von Klaus und Heidrun so vortrefflich wie liebevoll verwaltet und betreut. Um die siebzig Mitglieder können hier das Essen für den Mittwochabend bei den Grünhaider Schützen vorbestellen. Nächsten Mittwoch: Blut- und Leberwurst mit Kraut und Kartoffeln. Pure #Love.
Lieblingsort für die ersten kleinen Biere, so ab halb sieben darf man loslegen — das Rondell am #Bellevue in seinem klassisch modernistischen 1930er-Jahre-Schwung. Die Orte, die nicht für einen ganzen Abend gedacht sind, sondern für die ersten zehn Minuten des Abends, sind die besten, weiß ja auch jeder, absolut jeder.