14. Februar 2025, Februar

Vor einer Bradwöschtla-Bude in Rehau, in Selb, in Schwarzbach/ Saale (tut nichts zur Sache, in welcher Stadt das genau war), rief ein im Prinzip ganz normal, sympathisch, recht frisch und auch ganz gut gelaunt wirkender Mann (geschätzte 35 Jahre, mit Kappe und Fleece-Jacke) seiner ihm die Bratwürste aus seiner Hand nehmenden Kundschaft zu:

„Und immer dran denken: Nächste Woche Sonntag die Grünen wählen.“

Und die ihm am Grill assistierende Frau, Mitte fünfzig, auch so weit ganz normal aussehend — gehobenes Fielmann-Diska-Sparkasse-Deutschland im Februar 2025 — rief in einem nicht in die hiesige Region passenden Brandenburger Dialekt: „Damit totbringende Massenvergewaltigung in Deutschland weiter eine Chance hat.“

Und dann weiter, die Würschtel vom Rost mit der Grillzange in die geöffnete Semmel des Kollegen legend:

„Klima … Wir wählen jetzt alle fürs: Kliiiiiiiima …“

Oh Gott.

Oh Gott.

Nachmittags, zur Amazon-Lieferzeit gegen 16 Uhr, brachte der Amazon-Fahrer: Christoph Peters Innerstädtischer Tod (Roman, Luchterhand, 2. Auflage, 2024), den neuen Schlüsselroman über den Galeristen Johann König und seine Frau Lena. Mal sehen, ob das ein gutes Buch ist oder, wie Süddeutsche und Deutschlandfunk insinuieren: verboten gehört.