15. März 2025, Samstag

And we’re hitting the SOUTH.

US Highway 17, crossing the border between North and South Carolina, heading Charleston. Morgen Savannah. Am Mittwoch dann, offenbar: Nashville, Tennessee.

Unser lustig klappriges Avia-Mietauto, ein KIA, das loweste vom lowen (komplett okay).

KFC
Wendys
Smithfields
Chick n‘Bar BQ
Chick-fil-A
Five guys
Arby‘s
Hardee‘s
Bojangles
Dunkin‘ Drive Thru
The Lord Food pantry
Waffle House 24hrs

Adopt a highway

Authorized vehicles only

High men‘s seafood
Jim‘s car care
Urgent care 7 days a week

New homes ahead

Ford
Chevrolet

St. Pauls waccamaw methodist church
Bethel rimitive baptist church

JESUS SAVES (#Angst)

Injured? Just call JOYE.

Wrong way
Be prepared to stop.

Offenbar wurde gestern, einmal mehr, ein Shut Down verhindert (Thanks to Mr. Lesebrille, the last elegant Democrat, Sir Chuck Schumer). Und wir HABEN ES NICHT MITGEKRIEGT. Man kriegt hier sowieso eher wenig mit, auf den endlosen Fahrten durch das große Land. Wir genießen die endlose Hillbully Music (WKKY Country Radio 104.7 FM). Und wir quatschen — wie schön ist das, bitte — einfach durch.

Das Phänomen Trump ist eins, über das im ALTEN EUROPA praktisch unterbrochen berichtet und gesprochen werden muss, natürlich. Hier im neuen Amerika interessiert das offenbar weniger, es wirkt alles gespenstisch normal. Würde man mich fragen, wie Amerika auf der 20-Stunden-Autofahrt zwischen New York, Philadelphia, Washington, Richmond, Norfolk, Rocky Mount, Wilmington und Myrtle Beach (Atlantic Ocean) denn bisher so wirkt, ich würde sagen: seltsam reich. Preppy. Corporate. Überrenoviert. Das Land der Swifties. Eben: Taylor Swifts Amerika. 

Zuletzt hatte ich in Kalifornien ein brutal angezähltes und himmelschreiend elendes Amerika erlebt (Obdachlose). Zumindest in den Südstaaten, spätestens dann ab dem Swing State North Carolina, hatte ich krasse Armut, brennende Mülltonnen, Slums erwartet. Stattdessen sehen wir — auf unserer etwas unbedarften Tour durch den Süden — ein Amerika, das wie die Shopping Mall eines chinesischen Flughafens wirkt. Nach acht Tagen USA: There is a lack of soul, of Rock’n Roll, of Rhythm‘n Blues, of danger. Man könnte in den Norden Charlestons fahren, das die NY Times zu den zehn gefährlichsten Gegenden des Landes zählt, aber dann wäre man ja wirklich ein sehr ahnungsloser, behämmerter deutscher Tourist.

Ach so, es ist exakt so schockierend teuer, wie alle USA-Reisenden in letzter Zeit immer berichtet haben. Zwei Kaffee (ohne alles, kein Espresso, kein Cappuccino), zwei Flaschen Wasser dazu: 25 US Dollar. Oh! Zwei Büchsen Bier, please add wahlweise 20, 25 oder 35 Prozent Trinkgeld: 18 $.

Marlene Knobloch in der ZEIT: Why is Country cool again?

Jetzt gerade noch, haha, die Tagesschau auf dem iPad gesehen. Vermisse mein soulful Oberfranken.

Fuck Trump.
Fuck den Jesus Christus der MAGAisten.
Fick dich, weißes, fettgefressenes, plattfüßiges, flacharschiges, dicknussiges, nach Käse und Best Fruity Diptyque Baies Room Spray riechendes Bibelchristen-Amerika.

Aber ja, die Zigaretten auf den Verandas der billigen Motels schmecken immer noch köstlich.

Gute Nacht, Leude, aus dem Best Western Charleston, 1540 Savannah Highway.