16. März 2025, Sonntag
HAHAHA. Über Nacht traf dann eine längere WhatsApp-Nachricht meines guten Freundes Lars Jensen ein, er lebt seit vielen Jahren (seit zwanzig?) in NYC — ich hatte ihm eine ein wenig hysterische Sprachnachricht hinterlassen, mit der Frage, wo denn unser cooles und rouges Amerika bleibe, das man gut auf Instagram veröffentlichen könne, wir seien ein wenig enttäuscht.
Lars‘ herrliche Antwort — ich zitiere mit Erlaubnis dieses sehr guten, auch immer sehr gut informierten und amüsant formulierenden Journalisten:
„Haha! Amerika IST Taylor Swift. Es gibt kein cooles, roughes, schwarzes Amerika. Das existiert nur in Filmen. Die paar Orte, die funktionieren, wurden komplett vom weißem Großkapital annektiert und in eine pinke Höllenlandschaft verwandelt. Deswegen verlasse ich New York nicht mehr.
(…)
Wenn ihr Rough und Cool wollt, müsst ihr nach Queens oder Harlem. Vielleicht auch Detroit. Aber sowas festzustellen, ist ja der Sinn eines Roadtrips. Charleston in der Steueroase South Carolina existiert in erster Linie für weiße Millionäre aus dem Norden, die keine Steuern zahlen wollen. Savannah ist ehrlicher, aber auch sehr weit weg von cool und rough. Wenn ihr es weniger aufgeräumt wollt, müsst ihr in eher heruntergekommene Städte wie Memphis oder Birmingham fahren. Und ihr müsst weiter nach Süden, Mississippi und Louisiana. Cancer Alley ist spannend. Und New Orleans finde ich tatsächlich super, es hat in den Außenbezirken auch eine gute Roughness.“
Lars warnte uns dann noch vor den tödlichen Wirbelstürmen, die weiter im Süden tobten, okay!
Hier jetzt Drip-Coffee aus der guten Keurig-Maschine (Best Western Inn). Gleich dann, nach dem Morgenkaffee, Aufbruch zur Sea Coast Mega Church in Mount Pleasant (10.000 Christen, die den Lieben Gott sagenhaft doll lieb haben), wir werden uns dieses Amerika, und das mit sehr guter Laune, I am telling you, weiter angucken.