21. Januar 2025, Dienstag

Natürlich, auch das ist wahr: Er kann so herrlich singen. Wie er den Kopf seitlich stellt und es aus seiner orangefarbenen Birne herausseiern, -leiern, -eiern, heraussuppen lässt, in dreißig Minuten, in denen die ganze Welt zuguckt, und die Sätze zum Ende hin so geil Tranquilizer-mäßig einnicken lässt: Das ist großes Theater, große Show, das will sofort nachgemacht werden, das ist big.

Und trotzdem, ich komme geistig noch nicht ganz dazu, wie es die derzeitige Mode verlangt, an Trump und seinen im Rausch den Hitlergruß ausgebenden Kampfgenossen etwas Avanciertes, Freies, Erfrischendes, Problemlösendes, die alte Welt herrlich Hinwegfegendes zu erkennen, der orangefarbene Horrorclown und seine hässliche Familie schlagen voll zu — ich sehe nur enorm Abstoßendes, Dummes, Dumpfes, komplett Unlustiges, brutal Obszönes, Hässliches, ich sehe nur GEFAHR. Sorry, sorry, ich bin wohl geistig wirklich zu unbeweglich, um diesen Schritt in das nächste Zeitalter mitzugehen, oder auch einfach zu alt, zu senil.

Deshalb halte ich es mit Fetisch/ Terranova, der immer sehr gut darin war, auf Disruption und eine Verschiebung der tektonischen Platten mit Spott/ Stoizismus/ einer herrlich altmodischen Punkrock attitude zu reagieren (in der, natürlich, eine wunderschöne, lebensbejahende Anpassungsfähigkeit steckt und große geistige Energie). Er, Fetisch, schrieb heute auf Instagram — ein Gruß an alle Zerstörten, Traurigen, Verzagten, Verschüchterten, Verschütteten, gerade nicht mehr Durchblickenden, Den-Kopf-Hängenlassenden, Resignierten, Gebeugten:

#warisover
#backtobusiness
#goldenera

Ich füge noch hinzu:
#RaybanWayfarer forever