23. Juli 2024, Dienstag

Sie wird es schaffen. Ich nehme hier Wetten an — einfach grüne Scheine an meinen Zweitwohnsitz am Berliner Mehringdamm schicken, Danke, Wette gilt — dass es Kamala Harris, derzeit Vizepräsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika, noch immer des herrlichsten Land auf Erden, we love America – am 5. November 2024 schaffen wird. Sie wird es: schaffen. Sie wird die Pottsau, sie wird den Puffgänger Donald Trump am 5. November stoppen. Der Weltuntergang ist noch mal verschoben. Believe me. Please: quote on me. I‘m saying: fucking DEAL.

Warum bin ich da so sicher? Schon wieder ganz einfach, Uslars Logik: Spätestens seitdem die erneute Kandidatur Trumps mit dem Super Tuesday im März dieses Jahres ausgemachte Sache war, der Blick in das schwarze Loch also REAL wurde (es ist scheußlich da im Loch: Diktatoren haben Aufwind, Transgender-Kinder bekommen kein Testosteron mehr auf Rezept, Putin darf Georgien überfallen, die beste Zeitung der Welt The New York Times muss schließen), seitdem ist Optimismus unter aufgeklärten Bürgern Bürgerpflicht. Ironie, Pessimismus, abgeklärte Zerstörungsreden, angeberisches Bescheidwissertum, der ganze Chique des letzten Jahrhunderts seit Erfindung des Existenzialismus (Schwarzsehen als zwangsläufig coole, als klassische künstlerische Pose), gilt nicht mehr. Jetzt heißt es simpel gegen die Vernunft zu argumentieren, also gegen den klaren Verstand, der immer nur Untergang, Hässlichkeit, Obszönität, Kriegsverbrechen, Ende sehen will, zu sagen: Ruhe da, Ihr müden Schwarzmaler. Ich weiß es besser. Ich kann euch frohe Kunde tun: Das wird schon gut!

Ich kann es noch mal simpler sagen: Es ist so furchtbar, was den USA, der Welt, Europa in einer zweiten Präsidentschaft drohen würde, es darf nicht stattfinden, es wird schlicht nicht so kommen — es muss durch zwanghaftes Das-Bessere-und-den-guten-Ausgang-immer-wieder-Beschreiben, durch eine LITANEI DES OPTIMISMUS hinweggeredet werden. I believe in the power of the spoken word, wer tut das nicht, natürlich tue ich das (ich bin Hip-Hop-Fan seit 82), ich glaube außerdem — Entschuldigung —, dass die Welt nach dem Katastrophen-Jahrhundert, das erst 24 Jahre zurückliegt, sich nicht noch mal sehenden Auges für ihren eigenen Beinahe-Untergang und für ein orangefarbenes Schwein entscheidet. Okay. Jetzt haben es alle verstanden. SCHÖN!

Ach so, und das hier noch:

Das Prinzip „Alles immer wahnsinniger“ stimmt eben nicht, in der Evolution ist der Worst Case eher keine Kategorie (einfach nicht wahrscheinlich), es kommt meistens leichter, milder, abgeschwächter, einfach auch ein bisschen dööfer, banaler, das Schlechte nicht in seiner Comic-haften schlechten oder sensationell und atemberaubend grauenhaften Form. Zum ganz normalen Wahnsinn gehört eben auch, dass der Worst Case oft einfach vorbeizieht. Weltuntergang: zu anstrengend. Sorry, Leude, aber wir haben es dann doch ein bisschen anders gemacht. Und weiter: Allein mit Rationalität ließ sich die Welt noch nie ganz erfassen, das weiß ja auch jeder. Die Zukunft, Leude, kommt immer anders, als die kühlen Denker es heute vorhersagen. 😎😎

Orange ist die hässlichste Farbe.

“She’s crazy, believe me. She‘s nuts“ (der hässliche Donald Trump über die eventuell ja einfach lange unterschätzte und seit dem gestrigen Montag laut Deutschlandfunk praktisch nicht mehr stoppbare Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris).

Folgen Sie mir? Laufen Sie auch schon durch die Gegend und sagen den ungläubig staunenden, lieben Menschen unter ihren Freunden und in der Familie, dass DOCH LÄNGST ALLE WISSEN und es als ausgemachte Sache gilt, dass mit jenem Rücktrittssonntag des senilen Kandidaten Joe Biden und dem Nach-Vorne-Treten der strahlenden Gewinnerin Kamala Harris, der Frau mit dem cremefarbenen Jackett, sich das Schicksal der Welt überraschend noch mal ZUM GUTEN wendete und der scheußliche, orangefarbene Mensch Donald Trump in einem Dreckloch verschwand? Wie schön! Wie schööön!

War eine lange Rückfahrt gestern, sorry, sorry, ich bin noch ein bisschen wirr (963 Kilometer oder zehneinhalb Stunden in einem Subaru Forester von Lyon nach Nordbayern).

Kommentar in der Frankenpost: „1.200 Euro reichen nicht. Das Rentensystem wird noch lange eine Baustelle bleiben.“ (Peter Tobias)

Mist.
Mist.
Okayyy.

Jetzt also Dinge tun, die immer gut ausgehen, Bücher sortieren, Gemüse kochen, ausgiebig die Zähne putzen, der guten Fenchel-Anis-Kümmel-Tee.

#Angst
#Normalität