24. Juni 2024, Montag

Niklas Füllkrug: „Ich lieb‘s einfach.“

Eben angekotzt worden, literally (sorry, sorry), von einem sehr niedlichen, geschätzt dreijährigen Mädchen, Schulter und Ärmel meiner lightblueen Baracuta-Jacke sind mit weiß-orangenen Stücken voll geregnet, die Mami mit der Riesensonnenbrille und den Auberginen-farbenen Haare machte: „Ooooooh! Oh!“ und fing gleich an, mit einem Stück Zewa-Papierrolle auf meiner Jacke herumzureiben. Ich sagte: „Okay. Okayyyyy.“ Und jetzt filzen gerade die Gelbe-Warnwesten-Männer der Deutschen Grenzpolizei den Bus. 

Höhepunkt des Wochenendes: Besuch einer Filiale der Burgerkette FIVE GUYS, irgendwo auf einer L.A.-artigen Autobahnraststätte vor Chur zwischen Zürich und Engadin. 

Auszug aus der Speisekarte: 
Fries Regular 9 SFR
Bacon Cheeseburger 22,50 SFR
Little Bacon Cheeseburger 19,50 SFR

Das fanden selbst unsere mitreisenden Zürcherinnen und Zürcher, die schon viel gesehen haben, viel. Ich machte meinen alten Partygag, den ich bei nicht geisteskrank teuren, sondern bei richtig gut geisteskrank teuren Angeboten in Restaurants gerne mache, und sagte: „Warum nehmt ihr nicht 590 Franken für einen Cheeseburger? Wer 22,50 zahlt, zahlt auch 590, und man hat dann gemeinsam was zu lachen und eine schöne Geschichte zu erzählen.“

Später im Internet las ich, dass Five Guys eine amerikanische Schnellrestaurantkette ist, die 1986 in Arlington (Virginia) gegründet wurde. Alleinstellungsmerkmal sind frische, handgemachte Produkte (die Kartoffeln für die Pommes werden in den Filialen geschnitten), Kunden können sich ihre Zutaten selbst zusammenstellen (ja, gerne keine Zwiebeln). Bei unserem Aufenthalt in der Schweizer Filiale kam zwischendrin das Gerücht auf – einfach, weil alles so schön prall und fett und corporate und spoiled und rotweiß kariert aussah – dass nicht vier Söhne und ihr Papa (five guys) in Arlinghton einst das Burgerrestaurant gegründet gegründet hatten, sondern der fette, pralle, silberhaarige, stets über sein ganzes Gesicht strahlende, blaue Armani-T-Shirts tragende und alles plattmachende Monster-Blue-Chip-Gallerist LARRY GAGOSIAN. Quatsch natürlich. 

Im Flixbus, meinem zweiten Zuhause, freue ich mich gerade darüber, dass mein Handy so schön aufgeladen ist, das Batteriesymbol ist komplett dunkelblau — im Grunde ist das ja der Lebenssinn, auf den wir uns alle einigen können: Das iPhone muss immer schön aufgeladen sein. 

Morgen wieder mehr, heute (sorry, SORRY) einfach noch zu pladdd.