28. April 2025, Montag

Ostern mit den FREUNDEN, dann gleich fünf Tage mit zwei Kindern, vier und sechs Jahre alt. My brains were melting down, literally. #Normalität. Und es war natürlich so schön.

Nun seit gestern schon wieder im Nahkampf mit der schönen Stadt Zürich, die ich nicht verstehe. Dazu in den nächsten Tagen mehr (saß gerade wie ein älterer, gepflegter, leicht schwuler Zürcher Herr, der ich de facto ja auch immer bin, im glänzend weißen, vollkommen unfunky und humorlosen Ristorante Frascati am Zürichsee. Und aß Salatartiges).

Heute ist Sechseläuten (???), der Umzug der Zünfte, wir vertreiben den Winter und feiern den Frühling.

Und dann dachte ich plötzlich: Es ist so weit, ich kann nicht mehr OHNE FAHRRADHELM Fahrrad fahren — so fordert das Stetig-Älter-Zittriger-Tattriger-Werden sein Raum (jahrzehntelang galt ja der alte Uslar-Dreisatz „Keine Rucksäcke, Rollkoffer, Fahrradhelme“, vorbei). Die Sicherheit ist plötzlich weg, so wie mit Anfang dreißig beim Skifahren, ich habe einfach Angst, das beim wackligen Auf-dem-Rad-über-geschotterte-Waldwege-Schlittern-und-in-Zürich-an-Tranbahnlinien-entlang-Balancieren meinem SCHÖNEN KOPF etwas zustößt. Also morgen Fahrradhelm kaufen (Fun Fact: Am Montag haben die Fahrradläden in Zürich-Seefeld geschlossen, kein Mensch weiß, warum).

Telefonat mit Casati ♥️.

Und was macht er, der bekannte Zeit-Journalist und Buchautor Uslar, jetzt eigentlich immer so den lieben langen Tag in Zürich? Er sitzt am See, an der Promenade, auf einer der grünen Holzbänke, und tippt seinen Blog ins Telefon. ACH SO! Geheimnis meiner Existenz, im 55. Lebensjahr: Ich habe Zeit.

Und noch mal anders: Kannst du es im Stil von Moritz von Uslar sagen? ChatGPT: Ja, absolut — Moritz von Uslar schreibt oft lakonisch, direkt, mit einem Hauch Ironie, detailverliebt und dabei sehr gegenwärtig. Hier ist dein Text in einem von ihm inspirierten Stil.

Gedanke, zugegeben wieder ein naheliegender, sorry, sorry: Zürich macht so herrlich konsumresistent. Jeder Faschist, jeder Private-Equity-Dödel fährt hier einen sehr genau ausgesuchten, superironischen, superschönen weinroten Toyota-Jeep (Achtzigerjahre), was soll man mit dem Scheiß.

Und weiter sitzenbleibend und weiter zuguckend fand ich — und fühlte die ganze Zeit wieder sehr fresh, sehr jung, wie der erste Mensch auf Erden: Es ist alles, alles spannend, wirklich, jede telefonierende Frau, jedes am anderen Seeufer vorbeiziehende Boot. Und natürlich: die Physik der vorbeiziehenden Wolken (Enzensberger).