7. Mai 2025, Mittwoch

Warum schreibt eigentlich niemand, was nur offenkundig ist (Menschenverstand, haha), nämlich, dass selbstverständlich Jens Spahn, der Fraktionsvorsitzende, einer der sechs Gangster ist, die gegen ihren zukünftigen Kanzler gestimmt haben? Spahn will ihm, Merz, auch das ist sonnenklar — wenn er 2028 mit seiner rechtsradikalen Camarilla und der AfD übernimmt — schon jetzt ein paar Beulen ins Jackett gehauen haben (es ist einfach zu schön, auf dem alten LAPPEN Merz herumzuprügeln, versteh‘ schon, versteh‘ schon), damit er sein Amt noch geschwächter übernimmt, falls das überhaupt noch möglich war, und spätestens im Frühjahr 2027 als schlaffe, erbarmungswürdige Puppe in den Seilen hängt, die nur noch Mitleid auslöst und die rassistischen Obertrottel der AfD zu neuen Schwindel-Umfragerekorden geführt hat.

Ich sage ja: Merz ist gar nicht so schlecht, wie das jetzt gerne überall gesagt wird, ich halte ihn für einen anständigen Menschen, wenn auch, haha, halt für ein bissl ungeschickt. Ich sage auch: Spahn ist ein Politiker des 21. Jahrhunderts, Merz einer des 20. Jahrhunderts (Ausführung vielleicht später mal hier an dieser Stelle, sorry, sorry, man muss auch mal etwas unerklärt und bissl erratisch stehenlassen, damit es wirkt). Die alte Rechnung, die überall aufgemacht wird, dass die Koalition des müden 20. Jahrhunderts (Schwarz-Rot unter Merz/ Klingbeil) nur konzentriert ihre Arbeit nachgehen müsse, damit die AfD wieder unter zehn Prozent geht, sie stimmt halt nicht. Die Lust am Kaputtmachen und am Baden in postfaktischen Paralleluniversen — freakigen Wahnsinn erzählen statt Ratio, Wohlstand, Freiheit, Menschenwürde — sie ist bei den AfD-Anhängern so groß: Ihren Weg zur Macht wird sie sich von ein bisschen schwarz-rotem Regierungserfolg nicht nehmen lassen. Sorry, sorry.

Christl aus 95111 Pilgramsreuth, das weiß ja auch jeder, sagt die Wahrheit. Sie sagt: Lass dich halt mal wieder sehen, Moritz. Völlig richtig, Christl. Und: sehr, sehr gern!

Gestern: wunderschöner, abendlicher E-Bike-Ausflug durch die Grünhaider Siedlung. Mit Besichtigung des wunderschönen, ULTRAMELANCHOLISCHEN Fußballplatzes des SC Grünhaid in Grünhaid 48, 95173 Schönwald.   

Schumann‘s Bar am Hofgarten
Mittwoch, den 7. Mai 2025
Die Tageskarte:

Kraut-Karotten-Suppe 8,50 Euro
Grüner Salat mit Ei und Schinken
Spargelquiche mit Salat 14,50
Gegrillter Ziegenkäse, Rucola, Grillgemüse 15,50
Bratwurst mit Kartoffel-Lauch-Stampf 14,50
Paniertes Rotbarsch-Filet, Erbsenpüree, Sauce Tartar, 19,50
Geschmorter Rinderbraten, Karotten, Kartoffelknödel 18,50
Roastbeef mit Bratkartoffeln und Salat, 21,50
Birnentarte, Apfel-Streusel-Kuchen mit/ Bohne Sahne 5,50/ 6

DAS sind Preise, fuck. Seine Klasse zeigt das Schumanns unter anderem dadurch, dass es bei den allseits astronomisch hohen, ja obszön hohen Gastronomie-Preisen nicht mitmacht. Es ist eben nicht egal, was etwas kostet — zu hohe Preise ziehen die Dödel an, andersrum gilt: Das Achten auf moderate, nicht-durchgeknallte Preise ist einer der ganz wenigen Distinktions-Möglichkeiten, die einem als Gast und FEINER MENSCH, der seinen Urlaub nicht auf Hydra und sein Nebeneinkünfte nicht als OnlyFans-Stripper macht, geblieben sind.

Und während ich mit ihm sprach, sah ich in der linken Tasche seines Kellnerkittels, seinen PERLMUTTFARBENEN KAMM.

Charles Schumann sagt: „Schreib in deinem Blog: Er hat die Haare geschnitten und sieht aus wie George Clooney. Schreib das!“ Okay, okay.

Charles Schumann sagt nun, als er sich das nächste Mal — in seiner berühmt beiläufigen Art, wie ein junger Straßenhund zwischen den Tischen umherstreunend — wieder an meinem Barplatz sehen lässt: „Ich habe vielleicht noch zehn Jahre zu leben, maximal. Und ich mach das hier nicht mehr lange, das kann ich ganz klar sagen. Das verspreche ich dir.“

Japan?
Ja klar, Japan. Ein Kumpel ist schon da und bereitet alles vor.

Okay.
Okay.
Okay.

Ich sage: „Du redest einen Schmarrn, Charles …“ (das sage ich natürlich nicht), „… das würdest du jetzt sagen, hätte ich soeben gesagt, was du mir soeben gesagt hast. So! Du wirst 124 Jahre alt, das wissen alle, und im Übrigen: 2032 wird das Schumanns 50 Jahre alt, das feiern wir alle zusammen.“

Also gut, sagt Charles (Charles-Klassiker).

„Es ist hart in Oberfranken, nicht wahr“, sagt Charles, „komm, du kannst mir nichts erzählen, ich weiß es.“ Dann — dieser poetische Zweizeiler und Wahrheits-Vers könnte aus Kirchenthumbach selbst stammen, vom Abendbrottisch der Eltern, frühe 1950er-Jahre: „Viel Steine gab‘s und wenig Brot. Darum ist der Oberpfälzer früher tot.“

Eine Rechte auf die Schulter, nicht schlimm, höchsten halb durchgezogen. Er macht jetzt eine Stunde Mittagsschlaf.

Leider stirbt da einer, zwei Sitzreihen hinter mir (Husten, Röcheln, laute Würggeräusche), das klingt dann nicht so schön. Ach ja. #FlixBus

Ach so, ich wollte noch sagen — man muss Dinge öfter sagen, damit sie sich durchsetzen, am besten so um die 350 Mal: I love FlixBus. Keine Ahnung, was genau sie richtig machen (vielleicht ist es auch nur dieser hauchdünne, zarte Todeskitzel, weil ja bekanntlich so alle zehn Monate ein Bus von der Autobahn rechts in den Graben kippt, der tschechische Busfahrer hatte wieder einen Schnaps zu wenig). Aber: Sie machen etwas richtig, es ist gut.